FAQ

Fragen und Antworten zum Thema Industriemeister und Logistikmeister

Wer eine Weiterbildung zum Industriemeister oder Logistikmeister erfolgreich abschließt, kann in seinem Betrieb ins Management aufrücken, Verantwortung übernehmen – oder einfach attraktiver für andere Arbeitgeber werden.
Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um die Weiterbildung zum Industriemeister oder zum Logistikmeister.

Was macht ein Industriemeister oder Logistikmeister?

  • Prozesse entwickeln, steuern, überwachen
  • Azubis ausbilden
  • BWL
  • Recht
  • Organisation
  • Management
Meister oder Meisterinnen führen Mitarbeiter und organisieren die Ausbildung von Azubis. Darum benötigen Meister auch einen Ausbilderschein nach AEVO. Außerdem entwickeln, steuern und überwachen sie Prozesse. Sie müssen Kenntnisse in rechtlichen Dingen besitzen und betriebswirtschaftlich handeln können. Auch Fragen des Umweltschutzes und des schonenden Einsatzes von Ressourcen fallen in ihren Bereich.
Industriemeister und Industriemeisterinnen arbeiten in industriellen Betrieben und nehmen eine Führungsposition ein. Sie leiten beispielsweise eine Abteilung oder die Produktion. Bei dieser Arbeit agieren sie auch kaufmännisch, indem sie etwa ermitteln, welche Rohstoffe oder Maschinen benötigt werden. Industriemeister arbeiten somit eher im organisatorischen Bereich und nicht mehr unmittelbar an der Maschine.
Ein Logistikmeister oder eine Logistikmeisterin hingegen entwickelt beispielsweise Konzepte für die Annahme, die Lagerung und den Versand von Waren und steuert Materialflüsse. Was wann wie von A nach B kommt, hängt maßgeblich von der Arbeit eines Logistikmeisters bzw. einer Logistikmeisterin ab. Die typischen Arbeitgeber für Logistikmeister sind etwa Speditionen, Versandhändler wie Amazon oder Transportunternehmen wie etwa die Lufthansa oder die Deutsche Bahn. Jede Firma, die Lager betreibt und Waren transportiert, kommt für Logistikmeister als Arbeitgeber in Frage.

Was verdient ein Industriemeister oder Logistikmeister?

Das Gehalt schwankt sehr nach Branche und hängt unter anderem davon ab, wie viele Berufsjahre jemand hat oder ob ein Tarifvertrag gilt. Die Seite gehalt.de gibt einen Überblick über die durchschnittlichen Verdienste.
  • Industriemeister Metall verdienen im Durchschnitt rund 3200 bis 4100 Euro im Monat.
  • Industriemeister Elektro verdienen im Durchschnitt rund 2500 bis 3900 Euro im Monat.
  • Industriemeister Kunststoff & Kautschuk verdienen im Durchschnitt rund 2500 bis 4500 Euro im Monat.
  • Logistikmeister verdienen im Durchschnitt rund 2700 bis 3500 Euro monatlich.

Warum soll man sich zum Meister oder zur Meisterin fortbilden?

  • Fachkräftemangel werden gesucht
  • solides Wissen für die Praxis
  • gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt
In Deutschland herrscht großer Fachkräftemangel. Qualifizierte Arbeitskräfte werden händeringend gesucht. Das betrifft auch die Ebene des mittleren Managements, in der Industriemeister und Logistikmeister angesiedelt sein können. Denn Führungskräfte mit einem soliden Wissen über die berufliche Praxis sind wichtig.
Im Bereich Logistik kommt hinzu, dass es sich um eine Wachstumsbranche handelt. Der Warenverkehr wird immer wichtiger, Logistikmeister sind dabei die entscheidenden Mitarbeiter an der Schnittstelle von Praxis und Management.

Welche Voraussetzungen braucht man, um Meister werden zu können?

Um Meister werden zu können, muss man bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Das sind:

Basisqualifikation

  1. eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf in dem Bereich, in dem auch der Meister gemacht werden soll, oder
  2. eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem sonstigen anerkannten Ausbildungsberuf und danach eine mindestens zweijährige Berufspraxis oder
  3. eine mindestens vierjährige (mindestens fünfjährig bei Logistikmeisterinnen und -meistern) Berufspraxis.

Handlungsspezifische Qualifikation

  1. erfolgreicher Abschluss des Prüfungsteils "Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation", der nicht länger als fünf Jahre zurückliegt
  2. in den unter Basisqualifikation genannten Nummern 1 und 2 zusätzlich zu den dort genannten Praxiszeiten mindestens ein Jahr und im Fall von Nummer 3 mindestens ein weiteres Jahr Berufspraxis
  3. Erwerb berufs- und arbeitspädagogischer Kenntnisse gemäß der Ausbilder-Eignungsverordnung gewerbliche Wirtschaft oder aufgrund einer anderen öffentlich-rechtlichen Regelung, wenn die nachgewiesenen Kenntnisse den Anforderungen nach § 2 der Ausbilder-Eignungsverordnung gewerbliche Wirtschaft gleichwertig sind. Die Aneignung dieser Kenntnisse soll in der Regel vor Zulassung zum Prüfungsteil "Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation" erfolgen.

Wie wird man Industriemeister / Logistikmeister?

Um zur Meisterprüfung zugelassen zu werden, müssen die oben genannten Voraussetzungen erfüllt werden. Die entsprechenden Kenntnisse werden in Meisterkursen vermittelt.
Meisterkurse gibt es in verschiedenen Formaten:
  • Vollzeitlehrgänge
  • Abendlehrgänge
  • Samstagslehrgänge
  • Online-Lehrgänge

Wie lange dauert ein Kurs zum Industriemeister / Logistikmeister?

In der SIHK Akademie umfasst der Stoff in der Regel 1032 Unterrichtseinheiten. Wie lange ein Meisterkurs dauert, hängt dann von der Art des Kurses ab, denn natürlich besteht ein Unterschied darin, ob jemand ganztags und an fünf Tagen in der Woche zur Meisterschule geht oder nur samstags.
Ein Vollzeitlehrgang dauert etwa neun Monate. Ein Samstagslehrgang hingegen erstreckt sich über drei Jahre.

Was kostet ein Meisterkurs?

In der SIHK Akademie kostet ein Meisterkurs in der Regel 5200 Euro zuzüglich Lernmittel und Prüfungsgebühren (Stand Januar 2022).

Wer bezahlt für einen Meisterkurs?

Die meisten Absolventen eines Meisterkurses bezahlen ihre Weiterbildung selbst. Manche haben aber auch das Glück, dass ihre Firma für die Kosten aufkommt, weil der Arbeitgeber gerne in seine Mitarbeiter investiert und selbst für die benötigten Fachkräfte sorgt, indem er sie selbst ausbildet bzw. ihre Weiterbildung finanziert.

Gibt es Förderungen für Meisterkurse?

Wer den Meisterkurs aus eigener Tasche bezahlt, hat verschiedene Möglichkeiten, staatlich gefördert zu werden. Die bekannteste Möglichkeit, um Geld für die Meisterschule zu bekommen, ist das Meister-Bafög auf Grundlage des Aufstiegsfortbildungsgesetzes.

Was kommt nach dem Meister?

  • Technischer Betriebswirt
  • Studium
Nach der Weiterbildung zum Meister muss noch nicht Schluss sein. Im Rahmen der beruflichen Weiterbildung wäre für einen Meister oder eine Meisterin die Weiterbildung zum/zur Technischen Betriebswirt/-in der nächste und letzte Schritt.
Doch die abgeschlossene Meisterprüfung öffnet auch den Weg zur Uni. Denn mit dem Meister in der Tasche können auch Menschen studieren, die kein Abitur oder Fachabitur haben. Wer während der Uni weiterhin arbeiten will, kann zum Beispiel ein Fernstudium machen. Das Studienfach muss dabei nicht einmal etwas mit dem Fachbereich zu tun haben, in dem die Meisterprüfung abgelegt wurde. Eine Industriemeisterin Metall könnte also auch Germanistik studieren.

Wo kann man Kurse zum Industriemeister / Logistikmeister buchen?