Fragen und Antworten zur Umschulung

Gründe für eine Umschulung – Ihre Fragen, unsere Antworten

Die Gründe für eine Umschulung sind vielfältig und individuell. Viele Menschen entscheiden sich dafür, weil sie arbeitslos geworden sind und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern möchten. Andere müssen sich aufgrund einer Krankheit oder körperlichen Einschränkung beruflich neu orientieren. Wieder andere nutzen die Umschulung, um überhaupt erst den Einstieg in ein geregeltes Berufsleben zu finden und einen anerkannten Berufsabschluss zu erlangen.
Egal aus welchem Grund: Eine Umschulung bietet die Möglichkeit zur beruflichen Neuorientierung und schafft neue Perspektiven für die Zukunft.

Wer bekommt eine Umschulung?

Eine Umschulung soll Menschen zurück ins Berufsleben bringen oder den Arbeitsplatz sichern. Nicht nur Arbeitslose profitieren, auch Personen mit gefährdetem Job oder ohne Berufsausbildung können durch eine Umschulung einen festen Job finden.

Beispiele aus der Praxis

  • Fabian (25): Nach Work & Travel ohne Ausbildung findet er mit Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit über eine Umschulung und Berufsausbildungsbeihilfe den Weg in einen sicheren Beruf.
  • Emre (52): Nach Werksschließung nutzt er die Chance, sich zum Maschinen- und Anlagenführer umschulen zu lassen.
  • Claudia (58): Dank Förderung der Arbeitsagentur kann sie eine SAP-Weiterbildung machen und so ihren Arbeitsplatz sichern.
  • Auch gesundheitsbedingt eingeschränkte Arbeitnehmer können über eine Umschulung einen neuen Berufsweg einschlagen.

Wie kommt man an eine Umschulung?

Erster Ansprechpartner ist immer die Bundesagentur für Arbeit oder das Jobcenter. Die dortigen Sachbearbeiterinnen und -bearbeiter beraten und helfen bei der Suche nach der passenden Maßnahme.
Diese Beratung ist verpflichtend. Offiziell heißt die Umschulung im Sozialgesetzbuch III (SGB III) übrigens “berufliche Weiterbildung”. In § 1 des Berufsbildungsgesetzes ist von “Umschulung” die Rede.

Zuständigkeit für Umschulungen

  • Bundesagentur für Arbeit: Zuständig, wenn Sie noch beschäftigt, arbeitssuchend oder weniger als ein Jahr arbeitslos sind.
  • Jobcenter: Zuständig, wenn Sie länger als ein Jahr arbeitslos sind.

Förderung und finanzielle Unterstützung während der Umschulung

Die Teilnahme an einer Umschulung kann durch die Bundesagentur für Arbeit gefördert werden. Voraussetzung ist, dass die Regelungen des Sozialgesetzbuchs III (SGB III, § 81 ff.) erfüllt sind. Geförderte Teilnehmer erhalten einen Bildungsgutschein, der folgende Kosten abdecken kann:
  • Lehrgangskosten
  • Lernmittel und Arbeitskleidung
  • Fahrtkosten
  • Unterbringungskosten
  • Kinderbetreuungskosten
  • Lebensunterhalt

Unterlagen für den Antrag können erforderlich sein:

  • Arbeitsvertrag (bei berufsbegleitender Umschulung)
  • Nachweis, dass der aktuelle Arbeitsplatz bedroht ist
  • Dokumentation eigener Bewerbungsbemühungen
  • Angaben zur gewünschten Umschulung oder Weiterbildung

Prämien bei erfolgreicher Prüfung:

  • 1.000 € nach bestandener Zwischenprüfung
  • 1.500 € nach bestandener Abschlussprüfung

Förderung der Umschulung durch die Rentenversicherung oder Berufsgenossenschaft

Neben der Arbeitsagentur fördern auch die Rentenversicherung und die Berufsgenossenschaften Umschulungen. Die Rentenversicherung fördert die Umschulung, wenn:
  • Sie seit mindestens 15 Jahren in die Rentenversicherung einzahlen oder
  • eine Erwerbsminderungsrente beziehen.
Die Berufsgenossenschaften übernehmen die Förderung der Umschulung, wenn der Grund für die Umschulung ein anerkannter Arbeitsunfall oder eine anerkannte Berufskrankheit ist und Sie über eine staatlich anerkannte Ausbildung verfügen. Angelernte Arbeiterinnen und Arbeiter fallen da raus.

Wo wird eine Umschulung bei der SIHK Akademie durchgeführt?

Eine Umschulung kann auf drei Wegen stattfinden:
  1. Schulische Umschulung: Die gesamte Maßnahme findet in einer Berufsschule oder Berufsfachschule statt. Dazu kommen noch Praktika.
  2. Duale Umschulung: Bei dieser Variante findet der praktische Teil der Umschulung in einem Betrieb statt, während der theoretische Part von einer Berufsschule abgedeckt wird – wie bei einer regulären Berufsausbildung auch.
  3. Überbetriebliche Umschulung:
    Bei dieser Variante übernimmt die SIHK Akademie sowohl den praktischen als auch den theoretischen Teil der Umschulung. In den modernen Werkstätten und Schulungsräumen der Akademie werden praxisnahe Fertigkeiten vermittelt, ergänzt durch den theoretischen Unterricht vor Ort oder in Kooperation mit einer Berufsschule.

Was kostet eine Umschulung?

Wer von der Bundesagentur für Arbeit einen Bildungsgutschein bekommt, bezahlt nichts für die Umschulung. Sollten Sie Ihre Umschulung selber bezahlen wollen, kommt da schnell ein mittlerer fünfstelliger Betrag zustande.

Was macht man während einer Umschulung?

Die Tätigkeiten während einer Umschulung entsprechen denen, die auch während einer klassischen Berufsausbildung anfallen, gegliedert in Theorie und Praxis.

Wie lange dauert eine Umschulung?

In der Regel dauert eine Umschulung bei der SIHK Akademie 16, 24 oder 28 Monate, je nach Ausbildungsberuf. Die Richtlinien der Industrie- und Handelskammern für trägergestützte Umschulungen geben die Dauer vor.

Welche Berufe kann man durch eine Umschulung erlernen?

Welche Umschulungen durch die Agentur für Arbeit gefördert werden, hängt stark vom regionalen Arbeitsmarkt ab. In Oberbayern wird die Arbeitsagentur eine Umschulung zur Fachkraft für Hafenlogistik eher nicht fördern, in Niedersachsen dafür schon. Welche Umschulungen es gibt, veröffentlicht die Bundesagentur für Arbeit unter KURSNET. Im Märkischen Südwestfalen sucht die Industrie nach Maschinen- und Anlagenführern.

Was kommt nach der Umschulung?

Im besten Fall haben Sie während der Umschulung bereits über Praktika Kontakte zu Unternehmen geknüpft, die Sie nach dem Ende der Maßnahme einstellen. Anbieter wie die SIHK Akademie begleiten ihre Umschüler auf diesem Weg und vermitteln ihre Umschüler in Praktika, um einen nahtlosen Übergang von der Umschulung in ein Arbeitsverhältnis zu schaffen.

Was ist der Unterschied zwischen Qualifizierung und Umschulung?

Im Gegensatz zu einer Umschulung dauert eine Qualifizierung nur drei Monate. Am Ende erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Zertifikat. Sie sind dann qualifiziert, eine bestimmte Tätigkeit auszuüben. Eine Qualifizierung kann aber auch vor dem Einstieg in eine Umschulung erfolgen, beispielsweise dann, wenn Menschen in ein für sie völlig neues Berufsfeld wechseln.
Eine Umschulung hingegen führt zu einem anerkannten Berufsabschluss. Wer eine Umschulung erfolgreich absolviert, darf sich Fachkraft nennen.

SIHK Akademie: Praxisnahe Umschulungen für den regionalen Arbeitsmarkt

Die SIHK Akademie bietet in ihren Technischen Bildungsstätten in Hagen, Hemer und Lüdenscheid praxisorientierte Umschulungen an. Diese sind speziell auf die Anforderungen des regionalen Arbeitsmarktes zugeschnitten und ermöglichen einen erfolgreichen beruflichen Neustart.