Unsere Teilnehmer

24 Menschen, 24 Karrieren in der SIHK Akademie

Jeder Mensch, der eine Ausbildung, Weiterbildung oder Umschulung in der SIHK Akademie absolviert, ist anders. Hinter jedem Bildungsweg stecken Menschen mit ihren eigenen Entscheidungen, Schicksalen und Erlebnissen.
Hier stellen wir stellvertretend für alle unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer 24 Personen vor, die mithilfe der SIHK Akademie ihren eigenen Bildungsweg gehen.

Franziska Hecker, 21

Ich mache eine Ausbildung zur Elektronikerin für Automatisierungstechnik.

Auf Umwegen zum Beruf

Zu diesem Beruf bin ich auf Umwegen gekommen. Ich hatte an der Gesamtschule einen Hauptschulabschluss gemacht, das war mir aber zu wenig. Inzwischen weiß ich, dass ich einfach mehr für die Schule hätte tun müssen.
Darum habe ich zuerst an einer Maßnahme teilgenommen und anschließend am Berufskolleg den Realschulabschluss nachgeholt. Dabei musste ich mich für einen Bereich entscheiden und meine Wahl fiel auf die Elektrotechnik. Dabei habe ich schnell gemerkt, dass mir das richtig viel Spaß macht. Über ein Praktikum bin ich dann an meine Ausbildungsstelle gekommen.

Freiwillige Feuerwehr

Seit ich elf war, bin ich bei der Feuerwehr. Dazu bin ich über meinen Vater gekommen. Erst war ich in der Jugendfeuerwehr, seit 2018 bin ich bei der Freiwilligen Feuerwehr. Beim Hochwasser im Sommer war ich vier Tage am Stück, jeweils 14 bis 16 Stunden am Tag im Einsatz. Das war heftig.
Bei der Feuerwehr steigert man seine Teamfähigkeit und lernt viele Menschen kennen. Inzwischen ist das so etwas wie eine zweite Familie für mich.

Khalid Ben Azizi, 39

In der SIHK Akademie mache ich eine Weiterbildung zur . Ich habe Werkzeugmacher gelernt und frische hier mein Wissen auf. Seit einem Jahr bin ich auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle.

In der Landesliga gekickt

Ich bin verheiratet und habe ein Kind. Seit meinem siebten Lebensjahr spiele ich Fußball. Mit dem VfB Altena habe ich in der Landesliga gespielt. Jetzt kicke ich nur noch zum Spaß in der Kreisliga C - ich bin ja schon 39.

Lea Hintz, 27

Das Seminar, das ich zuletzt bei der SIHK Akademie belegt habe, hatte das Thema "Warenursprung und Präferenzen". Da ich als Industriekauffrau arbeite und der Export gerade sehr stark wächst, war dieses Seminar sehr wichtig.

Wettbewerbsvorteil

Wir müssen auch selber kalkulieren, ob wir Präferenzen, also Zollvergünstigungen bei der Einfuhr, auf unsere Artikel geben können. Das ist auch ein Wettbewerbsvorteil, wenn wir unseren Kunden mitteilen können, dass wir sie zollvergünstigt beliefern können.
Parallel mache ich übrigens noch eine Online-Fortbildung zur Exportmanagerin.

Sebastian Weinkopf, 24

Ich mache in Lüdenscheid meine Grundbildung zum Zerspanungsmechaniker. Ursprünglich wollte ich im IT-Bereich arbeiten, aber das hat nicht so gut funktioniert, wie ich dachte.

Lieber handwerklich arbeiten

Das ständige Sitzen war nichts für mich. Die Arbeit am Computer macht mir zwar Spaß, aber als ich in meine neue Wohnung gezogen bin und viel heimwerken musste, habe ich gemerkt, dass ich lieber etwas Handwerkliches machen möchte. Zerspaner passt da ganz gut, weil man da ja auch programmieren können muss.
Nach der Ausbildung möchte ich erst mal arbeiten und Geld verdienen. Später bilde ich mich vielleicht weiter, aber genaue Pläne habe ich noch nicht.

Bianca Buchert, 25

In der SIHK Akademie nehme ich am Kurs SPS-Technik, Aufbaustufe, teil.

Projektanlagen für Bildungseinrichtungen

Ich arbeite bei der Firma Köster, die auch die Projektanlagen in der SIHK Akademie baut und programmiert. Also arbeite ich nicht in der produzierenden Industrie, sondern für ein Unternehmen, das Lehrwerkstätten und andere Ausbildungseinrichtungen mit SPS-Anlagen beliefert.
Meine Weiterbildung mache ich auf Initiative meiner Firma, damit ich irgendwann selber Anlagen einrichten und programmieren kann.

Franziska Bayerl, 31

Ich mache eine Weiterbildung zur Wirtschaftsfachwirtin, weil sich das angeboten hat. Ich bin auf der Arbeit in vielen Bereichen eingebunden, die sich nahezu alle mit dem Lehrgang befassen.
Nach dem Abi habe ich erst eine Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten gemacht - das ist natürlich etwas ganz Anderes als ich jetzt mache. Denn jetzt arbeite ich seit zwei Jahren bei einem Energieversorger in meiner Heimatstadt.

Bessere Möglichkeiten im Job

Das war eine bewusste Entscheidung, weil man in meinem ursprünglichen Beruf nicht viel verdient. In meinem jetzigen Job hat man ganz andere Möglichkeiten.
Ein festgelegter Karriereplan steht zwar nicht, aber mit dem Arbeitgeber habe ich mir den Lehrplan und die Inhalte angesehen und wir haben besprochen, dass wir darauf etwas aufbauen können.

Lars Feldhaus, 46

In meinem Betrieb bin ich als Meister-Vertreter nachgerückt und habe das eine Zeitlang gemacht. Mein Hintergedanke war aber, dass, wenn der Laden irgendwann mal zumacht, ich quasi als Meister gearbeitet habe, aber keinen Meisterbrief, sondern nur einen 30 Jahre alten Gesellenbrief besitze.
Ich habe vor 30 Jahren eine Ausbildung als Kfz-Mechaniker abgeschlossen, habe direkt danach aber in meiner aktuellen Firma in der Produktion gearbeitet. Irgendwann war ich dann Vertretungs-Meister.

Plötzlich schließt die Firma

2020 habe ich mich zum Meisterkurs angemeldet, hatte meinen ersten Schultag - und dann erfahren, dass die Firma schließt. Ein halbes Jahr habe ich dann noch als Meister gearbeitet. Jetzt bin ich in einer Transfergesellschaft.
Außerdem will ich noch einen Lehrgang zum Umweltmanagement-Beauftragten und zur Fachkraft für Arbeitssicherheit machen, um vielseitig aufgestellt zu sein.

2022 durchstarten

Im November 2022 habe ich das dann hoffentlich alles in der Tasche und kann in einem neuen Job durchstarten.
Dass ich mit 46 noch einmal die Schulbank drücke hat vielleicht auch eine Vorbildfunktion für meine Kinder. Die sehen so, dass man nie zu alt ist, um noch etwas Neues zu lernen.

Kai Schemionek, 51

In der SIHK Akademie mache ich momentan im Rahmen einer beruflichen Umorientierung meinen AdA-Schein. Ich kann nicht mehr handwerklich arbeiten und möchte etwas im sozialen Bereich machen.
Gelernt habe ich Betriebsschlosser und habe 15 Jahre lang in meinem Ausbildungsbetrieb gearbeitet. Danach bin ich öfter gewechselt.

Auf zu neuen Ufern

Dass ich mich jetzt umorientiere, liegt an einem Unfall. Ich stand mit meinem Firmenwagen am Stauende und von hinten fuhr ein Lkw auf mich auf. Der hat das Auto komplett zerlegt, und ich bin froh, dass ich da überhaupt heile rausgekommen bin. Im Laufe der sechs Jahre seitdem konnte ich meine Halswirbelsäule immer weniger belasten. Daher heißt es jetzt: Auf zu neuen Zielen.
Ich würde gerne mit Jugendlichen arbeiten, die auch schon eine gewisse Vergangenheit haben, strebe auch etwas im Coaching-Bereich an.
Mit 51 Jahren ist es natürlich nicht leicht, noch einmal die Schulbank zu drücken. Der Kopf arbeitet mittlerweile anders, aber vieles ist auch eine Gewohnheitssache und kein Hexenwerk. Vieles, von dem, was hier vermittelt wird, habe ich ohnehin schon gemacht. Aber jetzt bekomme ich eben den entsprechenden Schein dafür.

Marvin Becker, 21

Ich mache einen Zwei-Wochen-Lehrgang in der Schweiß-Werkstatt. Ich hatte auch meine Prüfung zum Industriemechaniker hier in der SIHK Akademie. Die Ausbilder waren total hilfsbereit und freundlich.

Jetzt offiziell schweißen

Schweißen gehörte schon zur Grundausbildung zum Industriemechaniker. Jetzt wird im Job aber verlangt, dass wir qualifiziertere Schweißnähte abliefern. Als Schlosser darf man eigentlich nicht schweißen, aber durch den Lehrgang jetzt darf ich es dann auch offiziell.
Auf der Arbeit bauen wir Anlagenteile um oder bringen neue Anlagen auf den Sicherheitsstandard, der bei uns in der Firma gilt. Teilweise reparieren wir auch Anlagen.

Kim Jeanie Altenscheid, 26

2017 habe ich die Ausbildung zur Industriekauffrau abgeschlossen. Jetzt mache ich eine Fortbildung zur Industriefachwirtin.

Aufstiegschancen erhofft

Natürlich erhoffe ich mir davon Aufstiegschancen, aber generell kann es ja nicht schaden, sich nach der Ausbildung fortzubilden. Ich hatte auch nach anderthalb Jahren meine Ausbildungsfirma verlassen, weil es dort nicht mehr weiterging. Nach drei Jahren im Job habe ich mir dann gedacht, dass eine Weiterbildung gut wäre, um in der Firma mehr Verantwortung übernehmen zu können, wenn sich die Gelegenheit bietet.
Meine Weiterbildung habe ich komplett in Eigeninitiative angestoßen. Die Firma hat da auch kein Problem mit, die Kurse sind ja abends.

Tobias Wilhelm, 24

Ich mache eine Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt. Am liebsten hätte ich noch ein Jahr früher damit angefangen, aber da kam der Kurs nicht zustande.
Nach der Ausbildung wollte ich auf jeden Fall weiterlernen. Ursprünglich wollte ich studieren, aber dann habe ich mich für die Ausbildung entschieden.

Nach der Schule Geld verdienen

Wenn ich studiert hätte, hätte ich auf Grundschul-Lehramt studiert. Das war immer mein Ziel. Aber dann wollte ich nach 13 Jahren Schule doch lieber Geld verdienen und habe eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann gemacht.
Ich denke schon, dass das die richtige Entscheidung war. Das Wirtschaftsfeld gefällt mir total gut. Aber irgendwie reizt mich die Lehramtssache doch noch. Vielleicht werde ich auch Dozent. Auf jeden Fall mache ich als nächstes den AdA-Schein, weil alles, was mit Lehren zu tun hat, eine Option für mich ist.

Bessere Perspektiven

Als Wirtschaftsfachwirt habe ich bessere Perspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten. Und vielleicht komme ich ein bisschen vom Schreibtisch weg.

Mert Moustafa, 19

Momentan bin ich im ersten Jahr meiner Ausbildung zum Werkzeugmechaniker.

Im Praktikum zum Wunsch-Beruf

Für mich war schon seit einem Schul-Praktikum klar, dass ich Werkzeugmechaniker werden will. In den drei Wochen hatte ich die verschiedenen Bereiche des Berufs kennengelernt und wusste, dass ich das später machen will. Nach dem Fachabitur habe ich mich dann beworben.
Nach der Ausbildung möchte ich erst einmal arbeiten. Ich überlege aber auch, meinen Meister zu machen oder vielleicht zu studieren.
Viele wissen nicht so früh, was sie machen möchten. Bei mir war das sehr früh klar. In meinem Freundeskreis gibt es viele, die lieber noch zur Schule gehen möchten, andererseits aber auch arbeiten wollen. Die meisten meiner Freunde haben ihre Ausbildung aber schon beendet oder studieren.

Wladislaw Streitenberg, 28

Ich bin gelernter Sozialversicherungsfachangestellter und habe auch eine Zeitlang im Bereich der gesetzlichen Unfallversicherung gearbeitet. Dann habe ich mich aber zur Ausbildung als Industriemechaniker beworben. Später bin ich auf die Fachkraft für Konstruktionstechnik umgeschwenkt. Auf die Abschlussprüfung bereite ich mich jetzt in der Schweißerei der SIHK Akademie vor.

Als Angestellter gut verdient

Es war am Anfang ganz schön schwierig, von dem kleinen Gehalt als Azubi zu leben. Ich brauchte dann auch einen Zweitjob, um meine Wohnung bezahlen zu können. Als Angestellter hatte ich schon ganz gut verdient.
Ich hatte schon immer Ambitionen Richtung Handwerk, hatte mich aber von meinen Eltern überreden lassen, einen Bürojob zu lernen. "Geh zur Stadt, da bist du besser aufgehoben", hieß es.

Keine Kraft mehr für Büroarbeit

Aber ich arbeite einfach gerne handwerklich. Ich hatte echt keine Kraft mehr, am PC zu sitzen. Das hat mich müde gemacht. Jetzt vergeht die Zeit viel schneller und es macht viel mehr Spaß. Ich fühle mich gut aufgehoben.

Aki Haquim, 42

Ich bilde mich in der SIHK Akademie im Bereich CNC weiter. Ich war vorher Maschinen- und Anlagenführer, habe den Job aber wegen einer Insolvenz verloren.
Weil ich gerne mit Metall arbeite, habe ich mich für die Weiterbildung zur CNC-Fachkraft entschieden. Ich habe immer im Metallbereich gearbeitet und finde das faszinierend.

Hobby-Bastler

In meiner Freizeit arbeite ich mit Möbeln. Ich baue Schränke, Sofas und Betten um. Oder ich spiele gerne mit meinen drei Kindern.

Cristina Valentin da Silva, 43

Durch die Fortbildung "Warenursprung und Präferenzen" erhoffe ich mir, unsere Kunden besser beraten zu können. Im Export ist gute Beratung und Wissen über etwaige Zollvergünstigungen ein echter Vorteil.

Onur Kaya, 24

Bei der SIHK Akademie in Lüdenscheid mache ich eine Umschulung zum Maschinen- und Anlagenführer. Das hat sich so ergeben. Ein Freund hatte mich auf das Angebot bei der SIHK Akademie aufmerksam gemacht.
Vorher war ich als Einrichter ohne Ausbildung tätig. Corona hat aber alles komplizierter gemacht, und am Ende wurde ich gekündigt.

Schweden und Norwegen statt Abitur

Mit einer Ausbildung ist man natürlich angesagter. Das hätte ich natürlich auch vorher wissen können. Ich war auf einer Waldorfschule und hatte einfach keine Lust mehr aufs Abitur. Ich bin dann von der Schule abgegangen und wusste gar nicht, was ich machen sollte. Ich bin dann viel gereist, unter anderem nach Schweden und Norwegen.
Irgendwann habe ich gemerkt, dass ja schon ganz schön viel Zeit vergangen war. Also habe ich mich um einen Job gekümmert und bin zu einer Zeitarbeitsfirma gegangen. Wenn ich heute zurückblicke, muss ich sagen, dass ich die beste Zeit vertrödelt habe.

Salvatore Marino, 41, Hagen

Ich bilde mich zur Fachkraft für SPS-Technik weiter. Ich bin Leiter der mechanischen Instandhaltung in einem Kaltwalzwerk und bin für die komplette Mechanik verantwortlich, also für Projektierung, Instandhaltung oder auch die Koordinierung von Fremdfirmen.

Besser mit den Elektrikern sprechen können

Ich mache die SPS-Schulung, weil wir recht komplizierte Anlagen haben, Steuern und Regeln für mich aber irgendwie eine Blackbox ist, mit der sich nur die Elektriker auskennen. Ich will wissen, was da genau passiert und verstehen, was die Elektriker sagen. Praktisch werde ich das Wissen also vielleicht nie einsetzen, aber ich kann mich demnächst viel besser mit den Elektrikern verständigen und kann vielleicht auch helfen.
In unserem Betrieb walzen wir verschiedene Materialien auf verschiedene Dicken und Breiten. Da kommt überall Steuerungstechnik zum Einsatz.

Mehrere Schulungen gemacht

Ich habe schon öfter Schulungen gemacht, die nicht unmittelbar mit meiner Tätigkeit zu tun haben, zum Beispiel habe ich mich zur Elektro-Fachkraft für festgelegte Tätigkeiten ausbilden lassen. Nicht nur, um zu Hause den Herd anschließen zu können - bei uns im Betrieb dürfen zum Beispiel nur Elektriker die Glühbirnen auswechseln.
Ich muss aber auch oft in Schalträume gehen, und da ist es eine Absicherung eine gewisse Ausbildung zu haben, um den Elektrofachkräften im Notfall helfen zu können.

Yilmaz Abanoz, 44

Ich bin gelernter Industriemechaniker und bilde mich jetzt zur CNC-Fachkraft weiter. Ich hoffe, dass mir das bei der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle hilft.
In meiner Jugend habe ich sieben Jahre lang Taekwondo gemacht. Seit meinem 16. Lebensjahr aber nicht mehr. Disco und Partys wurden dann aber wichtiger. Ich finde Sport aber gut und wichtig. Ich habe mich damals wesentlich fitter gefühlt.

Weihnachten ganz bunt

In der Weihnachtszeit beleuchte ich meinen Balkon und die Terrasse - und zwar richtig viel. Das gefällt natürlich auch meinen zwei Kindern.
Es gibt ja so viel! Ich mache alles kunterbunt, da freuen sich auch die Kinder. Am besten macht man das mit Zeitschaltuhren und vielen Farben, damit man Abwechslung hat. Ich versuche, immer etwas Neues.

Gunther Bicking, 48

Ich bin Geschäftsführer bei der Firma Etanco in Wilnsdorf. Wir machen Absturzsicherungen für den Bau.

Viele Fortbildungen in der SIHK Akademie

Bei der SIHK Akademie habe ich schon viele Weiterbildungen gemacht, etwa einen Lehrgang zum GmbH-Geschäftsführer, Vertragsrecht für Nichtjuristen, Gewährleistungsrecht und zuletzt einen Excel-Kurs. Das ist aber bestimmt noch nicht alles.
Den Excel-Kurs habe ich gemacht, weil wir viel mit Kalkulations-Tools arbeiten. Wenn man zum Beispiel berechnen will, wie viel Schnee auf auf einem Schneeschutzsystem liegen darf, machen wir das mit Excel. Und da hilft es eben, Funktionen kennenzulernen, die man vielleicht gar nicht suchen würde, weil man gar nicht weiß, dass es sie gibt.

Mal spontan, mal geplant

Manchmal gibt es einen konkreten Weiterbildungsbedarf, manchmal schaue ich aber auch, welche Angebote es zu einem bestimmten Thema gibt und entscheide mich dann. So war das bei der Fortbildung für GmbH-Geschäftsführer. An dem Gewährleistungsrecht-Kurs hatte ich zusammen mit einer Mitarbeiterin teilgenommen. Grundsätzlich finde ich es gut, wenn sich Mitarbeiter weiterbilden, aber leider ist die SIHK Akademie weit weg von Wilnsdorf.

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

An der SIHK Akademie schätze ich, das gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Qualität der Seminare ist gut, die Räumlichkeiten sind gut uns für mich von Ennepetal aus sehr gut zu erreichen. Es gibt andere Anbieter, die teurer, aber nicht zwangsläufig besser sind.

Abdulkerim Aybasti, 25

Ich mache eine Umschulung zum Maschinen- und Anlagenführer. Am besten wäre es natürlich gewesen, ich hätte den geraden Weg mit Schule und Ausbildung genommen. Es gab bei mir ein paar gesundheitliche Probleme, darum musste ich einen schwierigeren Weg gehen.
Ich bin früh von zu Hause ausgezogen und habe darum früh angefangen zu arbeiten. Da musste ich erst mal im Leben bestehen und Geld für die Miete verdienen. Jetzt möchte ich aber lieber eine Ausbildung machen, denn ich hätte gerne mehr Sicherheit und möchte natürlich auch etwas mehr Geld verdienen.

Mohammed El Bohdidi, 33

Ursprünglich komme ich aus Marokko. Seit 2016 bin ich in Deutschland. In der SIHK Akademie mache ich gerade einen Kurs im WIG-Schweißen. Wenn ich die Prüfung bestanden habe, fange ich im Job an. Den Kurs bezahlt das Jobcenter.

Frisör, Informatiker, Maler

Vorher habe ich schon viel gemacht. 2017 habe ich eine Ausbildung zum Frisör begonnen, aber das war nicht das Richtige. 2018 habe ich Maler und Lackierer gelernt, aber wegen Problemen mit der Sprache nicht geschafft. In meiner Heimat habe ich Informatiker gelernt und auch schon als Handwerker gearbeitet.
Die Arbeit in der Schweißwerkstatt macht mir Spaß. Es ist eine wichtige Arbeit, die auch immer gebraucht wird. Das ist natürlich ganz wichtig, wenn man Familie hat. Ich habe zwei Kinder, und das dritte ist unterwegs.

Sascha Lange, 37

Ich arbeite als Schmied in Hagen. In der SIHK Akademie belege ich jetzt einen Kurs zum Industriemeister Metall.
Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass die Arbeit in der Schmiede auf Dauer zu hart ist. Man wird ja nicht jünger und es gibt auch schönere Berufe. Wir stellen Lkw-Achsen und Nockenwellen her.

Gelernter Dachdecker

Ursprünglich komme ich gar nicht aus dem Metallbereich, sondern bin gelernter Dachdecker. Als die Konjunktur schlecht war, habe ich aber nicht mal als Geselle eine Stelle in dem Beruf bekommen. Ich habe mich dann bei verschiedenen Firmen beworben und bin so in die Metallbranche gekommen.
Die Chance, als Quereinsteiger in den Metallbereich sogar den Meister zu machen, will ich unbedingt nutzen. Als Meister sehe ich mich ein bisschen auf der sicheren Seite. Man weiß ja nicht, in welche Richtung sich die Autoindustrie entwickelt. Da habe ich als Meister bessere Aussichten.
Ich freue mich, dass ich als Meister mehr Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen kann. Im Betrieb gibt es zwar noch keine Stelle, aber ich bin bereit, wenn sich etwas ergeben sollte.

Fabio Saverino, 43

Ich bin Sizilianer aus Herdecke, bin auch in Herdecke geboren und zur Schule gegangen. In der SIHK Akademie mache ich jetzt eine Umschulung zum Maschinen- und Anlagenführer.
Nach der Schule habe ich eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker gemacht. Die Umschulung mache ich, weil ich gerne mehr verdienen möchte. Ich habe schon über eine Leihfirma in der Industrie gearbeitet und mehr verdient als in der Kfz-Branche. Die Umschulung möchte ich nutzen, um eine feste Stelle in der Industrie zu bekommen.

Den Job für die nächsten Jahre finden

Mit 43 Jahren wieder eine Ausbildung zu machen, ist schon komisch. Ich bin ja einer der Ältesten hier. Eigentlich dachte ich, das brauche ich alles nicht mehr, und jetzt stehe ich hier und feile und lerne. Aber ich gehe jetzt auch viel ernsthafter an die Sache. Nicht wie früher, als Partys manchmal wichtiger waren. Ich habe Kinder und suche jetzt einen guten Job, in dem ich in den nächsten Jahren arbeiten kann.
Die Atmosphäre in der SIHK Akademie ist super. Die Ausbilder sind sehr cool und überraschend "fresh". Ich habe mir das viel ernster vorgestellt, aber hier wird vieles mit einer großen Leichtigkeit erklärt, nicht so verbissen. Das ist sehr in Ordnung.

Ali Veli Basacik, 24

Ich bin im vierten Ausbildungsjahr zum Elektriker für Betriebstechnik im Bereich Maschinenbau bei der Firma Inbatec.

Gebärdensprache als Hauptsprache

Meine Hauptsprache ist die Gebärdensprache, denn ich bin von Geburt an gehörlos. Das Wort "taubstumm" finde ich merkwürdig, denn schließlich kann ich ja mit Menschen reden, nur eben in einer anderen Sprache.
Nach meinem Realschulabschluss in Essen wollte ich erst das Fachabi machen, habe mich dann aber für eine Ausbildung entschieden. Ich habe im Umkreis von 20 Kilometern um mein Zuhause gesucht und mehr als 20 Bewerbungen geschrieben. Vier Unternehmen haben geantwortet.

Am Anfang eine Umstellung

In meiner Firma war ich am Anfang der einzige Gehörlose. Inzwischen gibt es noch einen schwerhörigen Kollegen. Für die anderen Kollegen war das am Anfang natürlich eine Umstellung, weil man mich zum Beispiel antippen muss, wenn man mir etwas sagen möchte. Nur wenn man ganz laut "Ali!" brüllt, kann ich das hören.
In der SIHK Akademie mache ich jetzt die Vorbereitung auf die theoretische Abschlussprüfung. Anfangs war es hier natürlich ungewohnt für alle, mit einem Gehörlosen zusammen zu arbeiten. Aber nach ein paar Monaten hat sich das eingespielt und die Ausbilder haben sich meinen Bedürfnissen angepasst und legen sich richtig ins Zeug für mich. Zum Beispiel brauche ich viel mehr visuelle Lernmaterialien. Längere Vorträge oder Texte helfen mir nicht so gut wie Zeichnungen und Bilder.

Ausführliches Porträt

Wir haben mit Ali ein längeres Gespräch über seine Erfahrungen als gehörloser Auszubildender geführt.