Höhere Berufsbildung

Was die neuen Abschlüsse in der Höheren Berufsbildung bedeuten

Neue Bezeichnungen für die klassischen Abschlüsse der höheren Berufsbildung sollen ein neues, wirksames Mittel im Kampf gegen den Fachkräftemangel werden. Meister dürfen sich nun Bachelor Professional nennen, geprüfte Betriebswirte sogar Master Professional. Damit rückt die Berufsausbildung näher an die akademische Laufbahn heran. Nach und nach sollen alle Abschlüsse der Höheren Berufsbildung die neuen Titel erhalten.
Die Titel sollen die Berufsabschlüsse aufwerten und verdeutlichen, dass die Ausbildung im dualen System dem akademischen Weg in nichts nachsteht. Offiziell ist das bereits so im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) festgelegt. Doch in der Öffentlichkeit klingt der „Meister“ immer noch nach Blaumann, während der „Bachelor“ im Anzug in der Chefetage sitzt.
Höhere Berufsbildung ist der Königsweg ins mittlere Management
Dabei ist die höhere Berufsausbildung in Deutschland der Königsweg ins mittlere Management. Wer seinen Meister oder gar technischen Betriebswirt gemacht hat, lenkt die Geschicke eines Unternehmens ebenso wie jemand, der Betriebswirtschaft studiert hat. „Nun wird auf den ersten Blick deutlich, welches hohe Bildungslevel die Absolventen erreicht haben“, so Thomas Haensel, Geschäftsführer der SIHK Akademie.
Jedes Jahr werden im Märkischen Südwestfalen rund 200 Absolventen der Höheren Berufsbildung geprüft. „Es wäre wünschenswert, dass all diese Absolventen so bald wie möglich auch den Professional-Titel in der Abschlussbezeichnung tragen dürfen. So macht schon die Abschlussurkunde klar: Berufliche und akademische Bildung sind gleichwertig“, so Haensel.
Darum lohnt sich der Weg zum Bachelor Professional und Master Professional
Die internationalen Berufsbezeichnungen sollen helfen, gegen den chronischen Fachkräftemangel in Deutschland vorzugehen. Deutsche Unternehmen sehen den Fachkräftemangel sogar als größtes Geschäftsrisiko an. Entsprechend begeht sind beispielsweise Meister, Fachwirte und Betriebswirte - oder nun eben Bachelor Professional und Master Professional.
Der Weg zum Titel ist lang, hart und lohnend. Bei der SIHK Akademie kostet eine Weiterbildung zum Meister 4730 Euro plus Arbeitsmaterial und dauert in Teilzeit mehr als zwei Jahre. Die Belohnung für die Mühe: hervorragende Jobaussichten, Aufstiegsmöglichkeiten, mehr Gehalt.

Nach der Ausbildung ist vor der Weiterbildung!

Die Industrie- und Handelskammern haben ein dreistufiges System der Höheren Berufsbildung entwickelt, welches Sie in Ihrer Karriereplanung unterstützt.
Der Erstausbildung folgt die Weiterbildung auf der Ebene der Fachberater beziehungsweise ähnliche Abschlüsse.
Auf der Ebene der FachwirteFachkaufleute und Meistern werden Fach- und Führungskompetenzen geprüft.
Die oberste Stufe bilden die Weiterbildungen zum Geprüften Betriebswirt, sofern Sie aus dem kaufmännischen Bereich kommen und der Geprüfte Technische Betriebswirt, sofern Sie einen technischen Background haben. Sie vermitteln ein vielseitiges Repertoire an Leitungskompetenzen, wie sie auf der betrieblichen Managementebene erforderlich sind.
Dabei handelt es sich keineswegs um ein geschlossenes System; auch Quereinsteigern bieten sich zahlreiche Möglichkeiten!