Tipps und Tricks

Diese Werkzeuge dürfen in keinem Haushalt fehlen

Heimwerken liegt voll im Trend. Doch nicht jeder ist zum Heimwerker geboren und legt sich im Unwissen darüber, was in eine gut sortierte Werkzeugkiste gehört, das falsche Werkzeug zu. Welche Werkzeuge sind wirklich sinnvoll? Wir verraten es.
Deutschland ist Baumarkt-Land. Heimwerken und Do-it-yourself sind schon fast mehr Lebensgefühl als bloßer Trend. Denn die Welle, selbst größere Arbeiten in Eigenregie durchzuführen, ebbt nicht ab. Zu groß ist der Stolz, wenn der selbst verlegte Parkettboden endlich liegt. Und kleinere Reparaturen sind im Handumdrehen erledigt, wenn man selbst zum Werkzeug greift.

Diese Werkzeuge brauchen Sie wirklich

Aber zu welchem? Gefühlt gibt es für jede heimwerkerische Tätigkeit eine ganze Phalanx aus billigen, teuren, notwendigen, dringend notwendigen und völlig überflüssigen Werkzeugen. Wir bringen Licht ins Dunkel und verraten, welche Werkzeuge wirklich wichtig sind und zur Grundausstattung gehören.
  • Werkzeugkoffer
Der Werkzeugkoffer, Werkzeugkasten oder die Werkzeugtasche sind die Klassiker und unentbehrlich für jeden, der sein Werkzeug gerne schnell griffbereit und gut sortiert parat haben möchte. Es gibt sie in verschiedenen Größen, passend für jeden Bedarf.
  • Hammer
Ohne Hammer hängt kein Bild. Der handelsübliche Schlosserhammer darf nirgends fehlen. Der Kopf aus Eisen hat in der Regel ein Gewicht von 300 Gramm und einen Holzstiel. Wer auch mal filigranere Arbeiten zu erledigen hat, sollte sich dafür zusätzlich noch einen kleineren, leichteren Hammer zulegen.
Achten Sie darauf, dass der Kopf fest auf dem Stiel sitzt und nicht wackelt.
  • Taschenmesser
Es muss nicht gleich ein Leatherman oder Schweizer Messer sein, aber die Qualität muss beim Taschenmesser stimmen. Im Grunde benötigen Sie ein Taschen- oder Multifunktionsmesser nur wegen der langen und der kurzen Messerklinge und eventuell wegen Ahle, Feile und Raspel. Daher ist ein hochwertiges Gerät mit wenigen Funktionen einem billigen Alleskönner vorzuziehen.
  • Kombizange
Die klassische Zange, die in der Regel gemeint ist, wenn jemand nach einer Zange verlangt. Sie ist ein Allrounder und immer dann nützlich, wenn etwa widerspenstige Nägel aus der Wand gezogen, etwas festgehalten oder umgebogen werden muss oder wenn ein dünner Draht abgeknipst werden soll.
Wegen ihrer Vielseitigkeit sollte beim Kauf einer Kombizange auf gute Qualität und Robustheit geachtet werden. Denn schlechtes oder kaputtes Werkzeug gefährdet nicht nur das Projekt, an dem gerade gearbeitet wird, sondern auch die Gesundheit des Benutzers.
Die Kombizange sollte vollständig schließen. Halten Sie die Zange gegen das Licht und schauen Sie, ob Licht durch die geschlossenen Backen scheint. Wenn nicht, dann ist die Zange dicht.
Die Zange sollte leichtgängig und in jeder Situation mit einer Hand zu bedienen sein.
  • Kneifzange
Mit der Kneifzange können Sie tiefsitzende Nägel, Krampen, Heftzwecken und Ähnliches aus Oberflächen ziehen. Auch mit ihr lassen sich weiche Drähte kappen. Wie die Kombizange, sollte auch die Kneifzange fest schließen und robust verarbeitet sein.
  • Rohrzange
Bei der Montage eines Wasserhahns oder anderer Armaturen kommen Sie kaum um die Verwendung einer Rohrzange herum. Der Vorteil dieses Werkzeugs: Es lässt sich sehr flexibel einstellen und taugt außerdem als Ersatz für Schraubenschlüssel mehrerer Größen.
Durch ihren langen Griff bietet die Rohrzange einen langen Hebel (z.B. 250 mm), der auch schwächeren Heimwerkern das Lösen sehr fester oder verkalkter Schrauben ermöglicht.
Vorsicht! Achten Sie darauf, dass die Rohrzange einen funktionierenden (!) Klemmschutz besitzt. Ihre Finger werden es Ihnen danken.
  • Seitenschneider
Der Seitenschneider wird gerne mit der Kombizange verwechselt, sieht ihr auch ähnlich, hat aber einen völlig anderen Zweck. Mit einem Seitenschneider können Sie präziser schneiden, wenn zum Beispiel Kabel durchtrennt werden müssen. Da die scharfen Schneiden des Seitenschneiders eine große Gefahr für die Finger sind, achten Sie bei diesem Werkzeug ganz besonders auf Qualität.
  • Schraubendreher (vulgo: Schraubenzieher)
Kreuz- und Schlitzschraubendreher sind aus keinem Haushalt wegzudenken. Schaffen Sie sich Schraubendreher verschiedener Größen an und achten Sie auf einen festen, rutschsicheren Griff. Wählen Sie Schraubendreher mit Sechskantklinge oder einem Sechskant an der Basis, haben Sie die Möglichkeit, besonders festsitzende Schrauben mithilfe eines Schraubenschlüssels zu lösen.
Kreuzschrauben gibt es hauptsächlich in zwei Formen: Phillips-Kreuzschlitz (PH) und Pozidriv-Kreuzschlitz (PZ). Besorgen Sie sich Schraubendreher für beide. Wenn Sie ab und an mit Computern zu tun haben, kaufen Sie sich auch einen Torx-Schraubendreher.
  • Schraubenschlüssel
Zum Lösen von Muttern oder Schrauben mit sechseckigem Kopf benötigen Sie häufig einen Schraubenschlüssel. Insbesondere dann, wenn eine große Hebelwirkung gefragt ist, weil die Schraube festsitzt. Kaufen Sie ein Set mit Schaubenschlüsseln verschiedener Größen und achten Sie darauf, dass die Werkzeuge robust und bruchsicher sind.
  • Inbusschlüssel
Wer beim Basteln „Gib mir mal den Innensechskantschlüssel“ sagt, bekommt vermutlich kein Werkzeug, erntet aber einen fragenden Blick. Mit dem Inbusschlüssel ist es wie mit dem Tempo-Taschentuch und dem Fön: Es handelt sich eigentlich um einen Markennamen, hier um den Namen der Firma Inbus aus Breckerfeld, der inzwischen zum Deonym für den bekannten Schlüssel mit den sechs Kanten geworden ist.
Innensechskantschrauben finden Sie sehr häufig an schwedischen Möbeln und an Fahrrädern.
  • Ratsche / Knarre
Zugreifen, drehen, Griff lockern, Handgelenk zurückdrehen, zugreifen, drehen, Griff lockern… Wer schon mal ein schwedisches Möbelstück zusammengezimmert hat, weiß, wie langweilig (und anstrengend) es ist, Dutzende Schrauben zu drehen. Abhilfe schafft eine Ratsche. Die lässt sich so einstellen, dass der Schraubendreher immer dann „packt“, wenn er es soll, und sich anschließend frei zurückdrehen lässt. Das funktioniert sowohl beim Rein- als auch beim Rausdrehen von Schrauben.
Ratschen gibt es in etlichen Ausführungen und Größen, meist sind Sie Teil eines Steckschlüsselsatzes. Somit ist die Ratsche universell einsetzbar.
Wenn Sie ein hochwertiges Set aus einer oder gar zwei Ratschen und diversen Aufsätzen kaufen, sind Sie für fast jeden Einsatz im Haushalt gewappnet.
  • Maßband
Vorsicht! Auch beim Maßband sollten Sie ganz besonders auf Qualität achten. Allem voran muss der Feststeller, mit dem das ausgezogene Maßband festgehalten werden kann, sicher und fest einrasten. Denn die Kanten eines Metall-Maßbandes sind sehr scharf und das Band kann beim Zurückschnellen ins Gehäuse üble Verletzungen an den Fingern verursachen
Da ausziehbare Maßbänder aber sehr vielseitig zu verwenden und nicht so sperrig wie ein Zollstock (der eigentlich Gliedermaßstab heißt, aber mal ehrlich…) sind, gehören sie in jeden Haushalt. Maßbänder gibt es standardmäßig in zwei und fünf Metern Länge. Nehmen Sie das Längere.
  • Cuttermesser (Teppichmesser)
Vorsicht! Auch beim Cuttermesser müssen Sie ganz besonders auf Qualität achten. In jedem Baumarkt gibt es an der Kasse günstige und billige Cuttermesser der jeweiligen Hausmarke. Die genügen einfachsten Ansprüchen. Doch wenn Sie dickere Materialien oder wirklich mal einen Teppich schneiden wollen, legen Sie sich einen Cutter mit rutschfestem und stabilem Griff zu.
Die Klinge des Cutters besteht aus Segmenten, die abgebrochen werden, wenn sie stumpf geworden sind. Ist eine Klinge aufgebraucht, kann sie einfach ersetzt werden.
  • Wasserwaage
Das einzige Werkzeug, bei dem keine unmittelbare Gefahr von einem zu billigen Gerät ausgeht. Mit einer Wasserwaage ermitteln Sie, ob ein Tisch, ein Herd, ein Kühlschrank, eine Wand, ein Fußboden oder etwas beliebig Anderes genau waagerecht bzw. senkrecht steht oder liegt.
Daher sollte eine Wasserwaage natürlich gerade sein, und die Libellen (das sind die Fensterchen mit der Blase drin) müssen präzise arbeiten. Es reicht eine Wasserwaage mit zwei Libellen – eine zum waagerechten und eine zum senkrechten Messen. Es gibt auch Wasserwaagen mit einer Libelle für Messungen im 45-Grad-Winkel.
Die Wasserwaage sollte nicht zu kurz sein. 60 Zentimeter sind ein gutes Maß für den Hausgebrauch.
  • Sägen
Mit zwei Sägen kommen Sie gut durch heimwerkerische Leben: einem Fuchsschwanz und einer Bügelsäge.
Mit dem Fuchsschwanz sägen Sie Holz. Der Vorteil dieser Säge ist, dass durch die Größe des Sägeblatts sehr gerade gesägt werden kann. Bei hochwertigen Fuchsschwänzen kann man das Sägeblatt auswechseln.
Optional bietet sich eine Feinsäge an, zum Beispiel wenn Sie mithilfe einer Gehrungslade Fuß- oder Deckenleisten über Eck anbringen und dazu die schrägen Kanten zusagen müssen.
Die Bügelsäge ist kleiner als der Fuchsschwanz, dafür universeller du filigraner. Die Sägeblätter sind auswechselbar, dadurch sägt die Bügelsäge Holz, Kunststoff und Metall, mithin also alles, was im Haushalt vorkommt und dann und wann gesägt werden muss.
  • Akkuschrauber und/oder –bohrer
Ratsche hin, Ratsche her – irgendwann wird die Schrauberei lästig. Abhilfe schafft ein Akkuschrauber. Diese praktischen Geräte gibt es in vielen Preisklassen und Größen.
Tipp: Wenn Sie noch keine Bohrmaschine haben, besorgen Sie sich einen guten Akku-Bohrschrauber. Inzwischen gibt es Geräte, die selbst in Betonwände bohren können. Und auch für feinere Schraubarbeiten eignen sie sich hervorragend. Zugegeben, der Akku-Bohrschrauber wird das mit Abstand teuerste Gerät in Ihrem Werkzeugbestand sein, aber Sie werden ihn schon nach dem ersten Einsatz nicht mehr aus der Hand geben wollen.